#12 Kritik

Was ist Kritik?

Als was sollten wir Kritik verstehen? Welche Rolle spielen dabei Subjektivität und Objektivität, Wahrheit und Falschheit? Diese Fragen stellt der Artikel, und begegnet dabei ersten Versuchen einer Konzeptualisierung von ‚Kritik‘ mit einem sprechakttheoretischen Ansatz, der uns die Wirkmechanismen des Kritisierens begreiflich macht.

Heterotopien als Kritik?

Als Konsumentinnen der Massenkultur werden wir nicht zur Kritik erzogen. Zur Kritik gehören Reflexion sowie Abstand zum eigenen Erleben. Meditation und Kontemplation finden sich aber eher selten in Blockbustern und TV-Formaten. – Oder etwa nicht? Patrick Klösel entwirft die Rolle der Zuschauerin in der HBO-Serie „The Wire“ neu. Als speculative Heterotopie hält sie uns den Spiegel der kleinbürgerlichen Welt vor und macht das genuin andere denkbar.

Stammtischgerede

Werden Personen als politisch einfältig, gar populistisch diffamiert, hört man nicht selten, ihre Aussagen seien bloßes „Stammtischgerede“. Diesem Phänomen geht der Artikel nach, auch im Hinblick darauf, welchem Verständnis eines Stammtischs dieser Ausruf folgt und wie dieser regelrecht zu einem Kampfbegriff wird, der nichts anderes als ein Argument ad hominem ist.

Begriff und Form politischer Lebensrealität

Politische Aussagen sollen keine persönlichen Präferenzen zum Ausdruck bringen, sondern gesellschaftliche Verhältnisse möglichst objektiv und für jeden nachvollziehbar bewerten. Wie ist dies jedoch möglich, wenn jede Person durch ganz individuelle Erfahrungen geprägt ist – ist ein vom Subjektiven unabhängiges Urteil überhaupt möglich?

Kritik im und am Theater

Wie funktioniert Kritik im Theater? Und wie hängt diese mit der Kritik am Theater zusammen? Diesen fragen geht der Artikel, unter anderem in Bezug auf das viel diskutierte Stück Balkan macht frei, nach und stößt dabei immer wieder auf die interneVerknüpfung der Theaterkritik. Der Zweck der Theaterkritik – wie sie hier analysiert wird – besteht in der erzeugten Wirkung (etwa auch durch Provokation) und verweist damit auf die Bedeutung, die Theater auf die Strukturierung unseres Zusammenleben haben kann.

Semantische Bestimmtheit, Regeln und Bedeutungsskeptizismus

Was tun wir eigentlich, wenn wir einander verstehen? Und was tun wir, wenn wir die Aussagen anderer Menschen interpretieren? – Alexander Heußinger befragt klassische Vorstellungen zu Sinn und Bedeutung von Sprache auf ihre pragmatische Tiefenstruktur. Sprache zeigt sich so als das, was sie im Alltag immer schon ist: gelebte Praxis. Und wir als solche philosophisch reflektiert.

Selbst und Kritik

Der kleine Gott

Urteil und Kritik

Interview mit Christoph Menke

Was bedeutet eine Kritik der Rechte? Und weshalb bedarf es einer Kritik der Rechte? Indiesem Interview diskutiert Christoph Menke Grundbegriffe (modernes Recht) sowie Grundverhältnisse (Rechtliches-Natürliches) seiner Rechtsphilosophie. Dabei argumentiert er dafür, dass der innere Widerspruch des modernen Rechts nur vor dem Hintergrund von dessen Geschichte – also durch eine genealogische Kritik begriffen werden kann.

„Das einzige Hindernis für den Fortschritt des Kapitalismus ist der Kapitalismus“

Theodor W. Adorno und Max Horkheimer haben mit der Kulturindustrie einen Grundlagentext für die Analyse von Kunstwerken im Kapitalismus verfasst. Doch ist ihre Entgegensetzung von individueller Entfaltung und kapitalistischer Vereinnahmung heute noch haltbar? Anhand der zeitgenössischen Hip-Hop-Kultur legt Sebastian Schuller eine von Adorno und Horkheimer ausgehende und zu Marx zurückfindende Analyse der Kulturindustrie im 21. Jahrhundert vor.

Die Leichtigkeit schwerer Kritik

Kritik nimmt idealer Weise einen gewissen Abstand zum kritisierten Objekt ein. So wird eine objektive Haltung gewonnen, ein Blick von oben auf Kunst und Kultur. In der Moderne ist Kritik nun letztlich zum Allgemeingut geworden. Jeder kann kritisieren, alles kann kritisiert werden. Dies führt zu einem Konkurrenzkampf um klicks, views und Zeitungsverkäufe. Negative Kritiken scheinen hierbei ein besonders einfacher Weg zu sein die Zahlen zu steigern. In „Die Leichtigkeit schwerer Kritik“ nimmt sich die Autorin dem Versuch an Abstand zur Kritik selbst zu nehmen, die Sachlage zu analysieren und somit Kritik an der Kritik selbst zu üben.

„Determinismus ist Mist“ oder „Eine Geschichte der absoluten Freiheit“

Grenzgänger